Pia sagt Lebewohl. Mit einem Ausflug in die Gefühlswelt eines Teenagers bringt die DASA Dortmund bis 9. August 13. September 2020 das Thema Tod und Abschied in einer sehenswerten Ausstellung zu uns. Die Sonderausstellung gewährt dabei ungewohnte Einblicke und ungewöhnliche Mitmachangebote.
Hinweis: Aufgrund einer WordPress-Attacke im Februar 2020 musste ich meinen Blog aus vergangenen Sicherungen wiederherstellen, einige Artikel gingen dabei leider komplett verloren. Dieser Artikel gehört zum wiederhergestellten Umfang, musste jedoch manuell neu erstellt werden.
Kurz nach dem Jahreswechsel 2019-2020 besuchten wir die DASA, explizit mit der Ausstellung „Pia sagt Lebewohl“ als Ziel. Wer schon mal in der DASA gewesen ist, weiß, dass allein mit der Dauerausstellung gut und gerne ein ganzer Tag zugebracht werden kann. Das war diesmal aber nicht unser Anliegen.
Die Ausstellung beginnt mit einem Ausflug in Pias Gefühlswelt voller Emotionen und Fragen – ob ihrer kürzlich verstorbenen Oma Ruth.
Ein Ausschnitt aus Pias Jugendzimmer. Abstrakte Linienführung und Möbeldimensionen deuten auf ihre vielen Fragen und verschiedenen Emotionen hin. Eine der kreativen Ideen der Ausstellungsmacher!
Weiter geht’s ins Seniorenzimmer der Oma. Ihre betreuende Ärztin bietet Euch hier etwa Einblick in ihren Umgang mit alternden Patienten, das Zimmer selbst greift viele Erinnerungen von Pia an Oma Ruth auf. Praktische und funktionale Einrichtung herrscht hier, warum – Ihr bekommt es erklärt.
Der nächste Raum widmet sich der Bestattung. Hier erfährt man nicht nur viele Hintergründe, und alte und neue Alternativen werden nähergebracht, sondern man kann sich auch selbst mit „seiner“ Bestattung auseinandersetzen und zum Beispiel mal eine Kostenkalkulation durchspielen. Bilder- und Geschichtenbücher für die Kleinen und Kleinsten liegen aus und bieten kindgerechten Zugang zum Thema Tod und Abschied.
Die Trauerhallte bietet ein, sagen wir mal besonderes Erlebnis. Und ich meine das ganz ernst. Man kann nämlich aus mehreren Stimmungen auswählen – entsprechend ändert sich die Projektion im gesamten Raum. Sehr gelungen!
Beim Leichenschmaus treffen wir viele Bekannte aus der bisherigen Ausstellung wieder. Und auch ein Kurschatten hat sich unter die Trauergemeinde gemischt. Was er wohl zu all dem zu sagen hat? Hört es Euch an!
Auf dem Weg vom Leichenschmaus kommen wir noch einmal in Pias Zimmer vorbei – nun klarer, aufgeräumter. Pia hat sich neue Themen erarbeitet, ein digitales Fotoalbum lädt zum Entdecken ein. Wer findet die zusammenpassenden Motive?
Insgesamt setzt sich die Ausstellung mit Trauer, Abschied und Tod gelungen auseinander. Frische Ideen und Umsetzungen sorgen für eine lockere, aber ansprechende Präsentation dieser eher schwierigen Themenlage. Zahlreiche interaktive Elemente, von denen ich nur einige hier vorgestellt habe, warten auf ihre Einbeziehung in Euren Besuch der Ausstellung. Die Ausstellung ist dabei, wie die gesamte DASA, auf jeden Fall auch kindergeeignet. Leider hat bei unserem Besuch das erste digitale Fotoalbum nicht funktioniert, daher fehlte mir ein Bezug zum letzten Raum, in dem die Fotos wieder aufgegriffen werden. Bitte öfter mal kontrollieren, ob noch alles läuft! Sonst gibt es für mich nichts zu kritisieren.
Die Ausstellung erhält von mir volle drei von drei Schachtzeichen:
Anreise- und Parkmöglichkeiten, Preise sowie Informationen zur Dauerausstellung findet Ihr auf der offiziellen Website der DASA.
Meine Extra-Tipps (ja, diesmal gibt’s gleich mehrere):
- In der RUHR.TOPCARD 2020 ist ein einmaliger Eintritt in die DASA inklusive – Sonderausstellungen wie Pia sagt Lebwohl sind dort mit einbezogen.
- Eine weitere Sonderausstellung mit vielen Mitmach-Stationen ist ebenfalls gerade in der DASA zugange: bis 7. April 2020 könnt Ihr in „Fertig? Los!“ die Geschichte des Wettkampfs in Sport & Technik erforschen.
- Hinter dem Kassenbereich gibt es einen großzügigen Picknick-Raum. Hier könnt Ihr Selbstmitgebrachtes verzehren, oder auch den brillanten Schachtzeichen-Fotos an der Wand einen genaueren Blick gönnen. Wer entdeckt uns auf dem Dach des Mülheimer Rhein-Ruhr-Zentrums, während wir dort 2010 mit weiteren Freiwilligen ein Schachtzeichen betreuen?