
Heute sind wir durch Zufall beim “Oktoberfest” der hiesigen Karstadt-Dependance im Rhein-Ruhr-Zentrum auf einen Flohzirkus gestossen. Auf Twitter hatte ich vorher noch vom @hasenpaar eine Frage mitbekommen, die nach ebenjenem Zirkus suchten. Eine kurze Recherche ergab, dass heute der letzte Tag der Oktoberfest-Aktion war und somit auch des Flohzirkusses. Da wir ohnehin kurz auf die Dino-Ausstellung in den Karstadt-Arkaden wollten, wäre das ja ein weiteres kleines Ziel, dachten wir.

Und dann hat alles wie am Schnürchen geklappt. Nachdem wir einige Dinos besichtigt hatten, fanden wir auch schon das ominöse Oktoberfest (sorry, da bin ich echt kein Fan von). Dort stand das kleinste mir bekannte Zirkuszelt der Welt. Und die vorletzte Vorstellung des Tages sollte auch gleich beginnen!
Die Kinder fanden Platz direkt in der ersten Reihe, wir dahinter. Der sehr sympathische Zirkusdirektor, Marco Assmann, erzählte zunächst einiges Wissenswertes rund um Herkunft, Aufzucht und Haltung von Flöhen. So handelt es sich bei den Hauptdarstellern des Flohzirkusses nicht um Menschenflöhe sondern die Artverwandten aus dem Fell von Katzen, die er regelmäßig im Tierheim nachpflücken kann.

Die tierischen Akteure, die nach ihrem maximal acht Wochen dauernden Zirkusauftrittsleben hernach ein schönes Pensionärsdasein genießen dürfen, müssen aufwändig auf ihren Auftritt trainiert werden. So ist die Sprungkraft künstlich durch Erfahrung reduziert, erfahren wir. Ein Floh wird auch mit Lupe und Haltedraht dem Publikum zur Ansicht gereicht. Bevor sie dann ihren Auftritt haben, werden die Flohjungs oder Flohmädchen mit ihrer Herkunft vorgestellt: aus “Flohrenz” kommen sie etwa, oder aus “Flohrida” :-)

Der Auftritt selbst ist grandios: wenn eine kleine Kutsche wirklich winzige Bewegungen nach vorne macht, der Floh ein Styroporkügelchen ins Tor schießt oder ein Drahtseilakt in luftiger Höhe erfolgt. Sehr beeindruckend!
Abschluß der Vorstellung ist der dreifache Salto Mortale mit Sprung ins Wasserbecken!

Uns hat es sehr viel Spaß gemacht, auch das anschließende Gespräch mit dem Zirkusdirektor haben wir sehr genossen: er hat uns z.B. historische Flohkutschen präsentiert. Wir wünschen dem kleinen Zirkus und seinem Direktor noch viele, viele Besucher und Flohgenerationen!
Der Flohzirkus hat eine eigene Website und einen Facebook-Auftritt. Der Herr Zirkusdirektor ist auch auf Twitter. Ach so: wen es interessiert, wie die Flöhe leben – hier ein Bewegtbild-Blick in das Flohdomizil. Achtung: danach kann es einen jucken ;-)
Update, 03.10.2011: Wer sich das immer noch nicht richtig vorstellen kann – hier gibt’s eine nette kleine Doku zum Flohzirkus.
Update, 09.10.2011: Habe auf den Webseiten des hiesigen Wochenblättchens noch einen Artikel nebst schönen Fotos gefunden.
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