Am 21.10.2014 lud der WDR zu einer besonderen Preview ein: die Mülheimer Ausgabe der Dokureihe “Heimatabend” wurde vorgestellt. Ich hatte Gelegenheit, einen der wenigen Plätze zu bekommen. Immerhin bin ich ja nun seit 2006 Wahl-Mülheimer (auch wenn ich die Frage des Moderators nach dem Film hier entscheidend verpatzt habe…).

Für mich war es denn auch ein wunderbarer Ausflug in die Geschichte dieser Stadt. Der Film setzt im Wesentlichen nach Kriegsende ein und zeigt die wechselvolle, aufstrebende Entwicklung von Mülheim. Bergbau, Schwerindustrie, aber auch Handel, Forschung oder Lederherstellung machten die Stadt erfolgreich. Sie sorgen trotz der seit einigen Jahren vorhandenen wirtschaftlichen Probleme auch heute noch für ein lebenswertes Umfeld, nah und rund um die Ruhr – den Fluß, dessen Namensbestandteil dieses Mülheims zu Recht ausmacht.

Der WDR hat einige tolle Protagonisten gefunden, allen voran ein ehemaliger Bergmann – ein echtes Original, der sofort das Herz des Publikums fand. Natürlich zog das Mülheimer Publikum auch ordentlich mit, wenn es etwa um das Hobby der Stadtväter geht und Mülheim als ewiges “Wühlheim” tituliert wird. Kulturelle Events wie die Saarner Kirmes oder ein Einkaufsbummel durch die Schloßstraße in den Wirtschaftswunderzeiten waren “damals” wohl deutlich prägender.

Schöne Ecken wie das Ruhrufer, umliegende Wiesen und Felder der Mülheimer Bauern oder die Altstadt kommen auch nicht zu kurz. Der HTC Uhlenhorst, (Olympia-)Erfolge der Mülheimer Pferdesportler, der Box-Club BC Ringfrei zeigen, daß Mülheim auch hier Potenziale nutzen konnte.

Kleine Geschichten wie die von den Kindern, die zu “Ssinter Mätes” (Mölmsch – also Mülheimerisch – für “St. Martin”) um die Häuser ziehen und z.B. bei Familie Stinnes statt Schokolade jeder 10 Pfennig und ein Kreidekreuz auf den Rücken bekamen, sind liebevolle Details im Film.

Auch nach dem Bergbauende 1966 ging es in Mülheim weiter, dies zeigen die ausgewählten, teils monumentalen Baumaßnahmen eindrucksvoll. Und dass Mülheim mit den “Stücken” so einen Einfluss auf die deutsche Theater-Kultur nahm, wußte ich nicht. Und es gibt noch soviele weitere Ein- und Rückblicke, am Besten, Ihr schaut es Euch einfach selber an!

Wie die nachfolgende Diskussion mit dem Publikum zeigte, fehlen natürlich noch einige schöne Ecken, erinnerungswürdige Vorkommnisse und der eine oder andere vielleicht kritischere Blick. Dennoch schafft der WDR hier ein schönes Stück über eine schöne Stadt. Und ich bin froh, in dieser etwas anderen Ruhrgebietsstadt zu wohnen!

Der geplante Sendetermin im WDR-Fernsehen ist am 24.10.2014, 23:30 Uhr. Wer keine Gelegenheit zur Teilnahme an dieser etwas abseits liegenden Ausstrahlung hat: laut des anwesenden WDR-Teams sind die Heimatabend-Filme jeweils ein Jahr in der Mediathek abrufbar.

Fast vergessen: wer Fotos und Filme aus seinem Bestand ergänzen will kann das hier auf den Seiten vom WDR gerne tun. Dort steht auch noch ein bißchen was aus Sicht von den Machern. Und es spricht übrigens René Steinberg – natürlich ein Mülheimer…

+++ Update Nr.1 am 24.10.2014 (ganz unten gibt’s noch ein weiteres Update) +++

Der finale Film ist nun auch in der ARD-Mediathek abrufbar und wird dort bis 24.10.2015 sichtbar sein.
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+++ Update Nr.2 am 25.10.2014 +++

Ich war heute nochmal kurz unterwegs. Wer genau hinschaut: das eine oder andere aus dem Film gibt es im Mülheimer Stadtgebiet noch heute zu entdecken, wie z.B. das Markenhaus der ehemaligen Zeche Rosenblumendelle.

1-Heimatabend

Heimatabend Mülheim an der Ruhr – Preview mit dem WDR

Ein Kommentar zu „Heimatabend Mülheim an der Ruhr – Preview mit dem WDR

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