Der Emscher Landschaftspark verbindet weite Teile des Ruhrgebiets mit Parks und mit Freizeiträumen – von Duisburg bis Bergkamen, von Bochum bis Waltrop – mit Grün und mit Rost, mit Wasser und mit Abraum – zu Fuß oder per Rad, mit dem Zug oder mit dem Auto.
Kommt mal ein Stückchen mit mir mit *winkheran* – vier Etappen vom Emscher Landschaftspark habe ich am 27. August 2017 gemeinsam mit weiteren Bloggern auf Einladung der Metropole Ruhr bereist. Bereits 2016 durfte ich schon mal so einen besonderen Tagestrip durch den Ruhrpott begleiten, los geht’s tatsächlich wie auch letztes Jahr in Oberhausen am Haus Ripshorst. Ab dann scheiden sich die Wege – aber lest selbst, was es mit joggenden Feuerwehrmännern, einem Ausflug hoch in die Lüfte und tief in die stählerne Vergangenheit und mehreren Trips in die künstlerische Gegenwart auf sich hat…
Oberhausen > Haus Ripshorst
In Oberhausen am Rhein-Herne-Kanal – unweit von meinem geliebten Gasometer – findet Ihr ein weitläufiges Areal: den Gehölzgarten Ripshorst. Dort gibt’s neben einem großartigen Trip in die Vergangenheit der Erde – dem beeindruckenden Tertiärwald mit Gingkobäumen & Co – auch einen Trip in den Emscher Landschaftspark. Haus Ripshorst stellt Euch auf einer begehbaren Karte das gesamte Areal mit kurzen Filmchen vor, bietet aber noch weitere Einblicke in Unter- und Hintergründe, dazu Exkursionen, Vorträge und Aktionen. Radfahrer finden hier eine Radstation und auch der Kräutergarten lädt zu einem Besuch ein.
Mit dem Büschen fahren wir Blogger weiter: nach Bottrop.
Bottrop > Tetraeder
Auf der Halde Beckstraße steht eine der bekanntesten Landmarken des Ruhrgebiets: der Tetraeder. Oder sagt man das Tetraeder? Gut 50m über der ohnehin schon 78m hohen Halde erhebt sich dessen weithin sichtbares metallenes Skelett. Wer schwindelfrei ist, sollte natürlich auch die Plattformen ersteigen. Ganz oben ist es schon recht luftig, und auch ein bißchen wackelig durch den Wind – aber man wird mit einem traumhaften Blick über das grüne Ruhrgebiet belohnt. Da muss man auf jeden Fall mal hin!
Von Bottrop geht’s weiter nach Bochum. Unser Busfahrer Ricardo ist übrigens Serbe, während Ulla, unser Tagesguide, gebürtige Dänin ist. Aus unserem Bloggerkollegium gibt’s wiederum Ruhris, die hier aufgewachsen sind oder ihr Herz ans Ruhrgebiet erst nach einem Zuzug verloren. Das mag ich ja auch an der Gegend hier – die Bevölkerung ist eine bunte Mischung, und das ist gut so!
Bochum > Westpark und Jahrhunderthalle
Einst Standort für ein Stahl- und Eisenwerk wurde mit dem Westpark rund um die Jahrhunderthalle ein Parkgelände geschaffen, das ehemalige Industriebauten und Grünflächen vereint. Statt einer Eisenbahnbrücke steht da nun die Erzbahnschwinge als eigentümlich geformte Konstruktion, über allem thront ein weithin sichtbarer Wasserturm. Die Ruhrtriennale – ein, wenn nicht gar das internationale Kulturfestival des Ruhrgebiets – hat an der Jahrhunderthalle sein natürliches Zentrum, das durch weitere Standorte ergänzt wird.
Ein bisschen Kultur geht noch – als Station wird nun noch der Phoenix-See in Dortmund angesteuert.
Dortmund > Phoenix-See
Auch der Phoenix-See hat eine Stahlvergangenheit: auf dem Gelände eines Hüttenwerks wurden See und Gebäude errichtet, mittlerweile ist es eine recht begehrte Wohnecke (wenn auch für meinen Geschmack zu eng bebaut). Als Kunststandort für die Emscherkunst habe ich den Phoenix-See schon kennengelernt, als Kultur-Standort dient er auch: so findet hier z.B. ein Musikpicknick statt, in dem Nachwuchskünstler ihre Werke zum Besten geben. Dazu gibt’s ein bisschen Streetfood, und so kann am Seeufer gechilled werden – wenn man die teils kruden Reime und Songtexte denn aushält. :D
Noch nicht genug Bilder?
Noch nicht genug Bilder gesehen und Eindrücke genossen? Da hätte ich doch noch ein paar Link- und Lesetipps für Euch – ich war ja wie eingangs erwähnt nicht allein auf Tour:
- Frauke macht einen Tag Urlaub in der Heimat (Guckt mal ihre Fotos auch genauer an – auf einem hat sie mich erwischt, wie ich das ❤-Foto im Westpark grad schieße. Und vielleicht erahnt Ihr ja auch, wer die Brennnessel-Tipps beigesteuert hat…)
- Silke erzählt, was passiert, wenn einer eine Reise tut (Und Silke hat sich einen Wiederbesuch im Gehölzgarten Ripshorst im “Indian Summer” vorgenommen.)
- Gesa formt den Emscher Landschaftspark zu einem Pottspot (Gesa wird ihren Enkeln bestimmt später mal erzählen, wie dreckig die Emscher früher war.)
- Michael verbringt schon zum zweiten Mal den Tag im Emscher Landschaftspark (Michael denkt unter anderem beim Tetraeder an die Benotung im Chemie-Unterricht zurück. Sachen gibt’s.)
- Jürgen lernt Altbekanntes kennen (und fühlt sich wie Christoph Kolumbus, der nach Osten fuhr, um in den Westen zu kommen.)
Vielen Dank an den Regionalverband Ruhr/Metropole Ruhr sowie die ausführende Agentur Go Between GmbH für die Einladung zu diesem Ruhrpott-Trip der besonderen Art!