Eine weitere Tour im Rahmen der Klimawochen Ruhr 2016 führte über das Gelände des Unesco-Welterbes Zeche Zollverein. Die Tour über Halde Haniel (vom 22.04.2016) ging ja zu Fuß, die Variante hier (am 23.04.2016) im Rückblick basierte auf zweirädrigem Unterbau.
Der Samstag war leider wettertechnisch etwas unterversorgt mit Sonne und Wärme, aber hatten wir regenfrei. Und das ist ja auch schon mal was.
Los ging’s mit einer Gruppe von rund 20 Teilnehmern – mehr als die Hälfte davon war Begleitung vom Nabu und der RAG Stiftung/Fokus Fläche ;-)
Solchermaßen gut behütet führte uns die erste Etappe grad umme Ecke.
Das Grubenwasser
Dort konnten wir den großen Seilantrieb bewundern, der mehrfach ansprang, da an diesem Tag Wartungsarbeiten unter Tage durchgeführt wurden.
Die Zeche Zollverein ist nämlich immer noch in Betrieb, um wie ruhrgebietsweit an anderen Standorten auch den Wasserhaushalt zu steuern. Grubenwasser muss zeitlich unbegrenzt abgepumpt werden, um das Grundwasser nicht zu verunreinigen und das Ruhrgebiet nicht einfach unter Wasser zu setzen. Das hat sich nämlich ordentlich gesenkt durch den Bergbau.
Die eingesetzten Pumpen werden zwar nach und nach durch moderne Exemplare ersetzt, aber es gibt bis zu 20 Tonnen schwere Exemplare da unten. Die müssen regelmäßig gewartet und repariert werden. Und weil sie nicht so einfach durch den Schacht passen ist auch schön Auseinander- und Wiederaufbauen angesagt.
Was ich bisher auch nicht wusste: Grubenwasser kann auch energetisch genutzt werden. So wird z.B. das Sanaa-Gebäude mit Grubenwasser geheizt.
Die Bienen
Die nächste Etappe führte uns zum Gelände der Kokerei. Dort hat auch der NABU ein Domizil.
Hier erfuhren wir zum Einen was über die Wildbienen, die in einem Insektenhotel ihr Domizil haben.
Aber auch Honigbienen sind seit einiger Zeit auf dem Gelände der Zeche fleißig und zweimal im Jahr wird der Zollverein-Honig auch abgefüllt.
Die Bienen haben übrigens ein eigenes Maskottchen bekommen: die flotte Biene heißt Rubie. Ihr lernt sie zum Schluß noch kennen.
Irgendwie hatte das NABU-Team wohl auch mit Kindern gerechnet und daher eine schöne Bastelecke hergerichtet. :D Leider hatten wir dafür keine Zeit – so eine Brumm-Biene klang doch schwer interessant!
Noch ein Blick zurück auf den wirklich riesigen Schornstein und weiter geht’s.
Die Kokerei
Auf dem Kokerei-Gelände wird – und das war die dritte Etappe – ein neues Gebäude für die RAG-Stiftung errichtet.
Bei einem knackigen Apfel und einem Schluck Wasser haben wir einiges über die geplante Ausstattung erzählt bekommen. So werden Solarpaneele auf dem – begrünten und begehbaren – Dach platziert, Geothermie genutzt (bestimmt wie beim Sanaa-Gebäude), und auch bei der Inneneinrichtung werden umweltschonende Materialen verwendet.
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, soll z.B. der Teppichboden nicht geklebt werden, damit das Kleber/Teppichgemisch bei einem Austausch nicht separat entsorgt werden muss. Das klingt schon mal nicht schlecht!
Hier an der Ecke zieht’s aber ganz schön, die Sonne ist auch grad nicht draußen.
Auf zur letzten Etappe, der Kohlenwäsche.
Die Kohlenwäsche
Und schon sind wir an der Kohlenwäsche angekommen.
Hier bekommen wir nochmal einen kleinen Abriss der Geschichte des Standorts. Die Zeche Zollverein sollte eben nicht nur funktional sondern auch schön sein und was bieten. So ist es auch gekommen – bis in die heutige Zeit hinein.
Nach gut drei Stunden ist die Tour vorbei.
Vielen Dank an den NABU, die RAG/RAG Stiftung/RAG Montan Immobilien und die Zeche Zollverein für interessante Einblicke.
Ich soll auch viele Grüße von meiner Rubie ausrichten: sie wünscht ein herzliches Glück auf!
Zuhause angekommen brauchte ich aber erst mal was zum Aufwärmen. Das Bild an der Wand ist übrigens eines meiner Kohlezeichen.
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