Blog für und über das Ruhrgebiet. (Industrie-) Kultur im Fokus: Eindrücke, Events, Museen & Ausstellungen.
Unterwegs in Belgien: Lüttich – facettenreiche Wallonie
Bereits im Frühjahr 2022 besuchten wir eine ganz besondere Stadt: das belgische Lüttich. Im Französischen auch Liège genannt, ist Lüttich die größte Stadt der Wallonie – eine ehemalige Arbeiterstadt, die einen ganz eigenen Charme hat und gefühlt ihrer eigentlichen Entdeckung durch Touristen noch harrt.
Am Besten kommt man mit dem Zug nach Lüttich. Wir waren zwar mit dem Auto da, aber die Bahnanbindung ist ganz hervorragend und bis auf eine nahegelegene Sehenswürdigkeit – die Whiskybrennerei “The Owl” – sind wir bei unserem Aufenthalt sehr gut ohne Auto zurecht gekommen. Nur mit dem ÖPNV oder Zug hier zu sein, hat auch gleich den riesigen Vorteil, dass man sich problemlos durch die zahlreichen belgischen Biere und gemütlichen Straßenrestaurants durchkosten kann…
Der Blick auf die Stadt
Ich glaube, wenn man in Lüttich ist, muss man als Erstes mal die wohl bekannteste Treppe Belgiens hoch. Wir haben es jedenfalls gemacht. Rund 260 Höhenmeter mit 374 Stufen gilt es beim Aufstieg auf den Montagne de Bueren zu bewältigen. Wow!
Die verwunschenen Gassen
In den engen Hinterhoftreppenlabyrinthen (Impasse des Ursulines) finden sich nicht nur schöne Fotomotive, sondern auch die eine oder andere Brasserie. Je höher man kommt, um so besser erblickt man die Stadt und ihr Gewirr aus vielen alten Häusern. Weil einfach kein Geld da war, konnte man jahrzehntelang an den Häusern nichts renovieren – und hat jetzt die Chance auf viel alte Bausubstanz. Die malerischen Gassen Lüttichs mit ihren Geschäften und Restaurants laden zum Verweilen ein.
Brücken über Brücken – und ein Fluss: die Maas
Die Maas fließt auf ihrem Weg gen Nordsee mitten durch die Stadt. So wundert es nicht, dass Lüttich auch eine Stadt der Brücken ist. Hier direkt am Wasser kann man wunderbar und lange spazieren gehen. In der Saison im Sommer kann man wohl auch per Wasserbus (ÖPNV) die Stadt aus dieser Perspektive erkunden – dafür waren wir aber noch zu früh im Jahr hier zu Besuch.
Die Lütticher Küche
Belgische Pommes kennt wahrscheinlich jeder. Und belgische Waffeln sowieso (hier gibt es auch zwei Arten übrigens). Aber die belgische Küche hat neben Pommes und Waffeln noch deutlich mehr zu bieten (Tipp: bei VISITWallonia.be gibt es z.B. Rezepte und tolle Einblicke, auch im Podcast). Neben der unglaublichen Auswahl an belgischen Bieren (jedes kommt übrigens in einem eigens geformten Glas) kann die Lüttich-belgische Küche z.B. mit Lütticher Buletten oder Rindereintopf aufwarten.
Kunst, Museen und Skulpturen
Kultur wird großgeschrieben in Lüttich. Allein 20 Museen soll es hier geben – da reicht unser Kurzurlaub über das Wochenende bei weitem nicht für alle. Zahlreiche Skulpturen säumen die Parks und Straßenzüge – genauso wie die vielen Bemalungen an Häuserfassaden. Und wer genau hinschaut, kann noch ganz andere Sachen entdecken…
Altes und Neues
Als ehemalige Arbeiterstadt mit wenig Budget hat Lüttich viel Altes zu bieten – es gab nämlich schlicht nicht genug Geld, auch historische Bauten zu renovieren. Also sind sie so geblieben, und wachen erst nach und nach aus ihrem Dornröschenschlaf auf. Überall in der Stadt wird gebaut, was das Zeug hält – und das sorgt bisweilen für spannende Kombinationen aus Alt und Neu. Sowohl der Blick von etwas weiter weg als auch aus der Nähe bringt erstaunliche Einblicke…
Der Bahnhof Liège-Guillemins
Der Gare de Liège-Guillemins ist für sich selbst schon ein eigenes Ziel: in seiner jetzigen Form 2009 erschaffen von dem spanischen Architekt und Künstler Santiago Calatrava, formen grandios gebogene Stahlbögen und Glasflächen eine Art Welle, die täglich von um die 500 Zügen durchfahren wird. Hier finden auch Ausstellungen und Kunstinstallationen auf Zeit eine Heimat! Seit Oktober 2022 z.B. installiert hier der französische Maler und Konzeptkünstler Daniel Buren ein farbiges Spektakel: “Wie vom Himmel gefallen, Farben in situ und in Bewegung”.
Die Parks
Lüttich bietet tolle Parks! Nicht nur die eingangs schon gesehenen Flächen auf der Höhe laden zum Spazieren und Erholen ein – auch an der Maas finden sich grünbunte Areale. Vis-a-vis vom Hauptbahnhof etwa liegt der Boverie-Park, den es bereits seit dem 14. Jahrhundert gibt – und in dem schon eine Weltausstellung (1905) stattgefunden hat.
Die süße Verführung
Jaaaa – was wäre Belgien ohne leckere Backwaren? Waffeln in der Lütticher oder Brüsseler Variante, gefüllte und dekorierte Spezialitäten – damit locken die Patisserien in den Straßen. Schaut einfach mal in die Schaufenster rein!
Kirchen von außen und innen
Lüttich hat viele Kirchen. Einen Zufallstreffer bei unserem Spaziergang hatten wir in der Kirche St. Antonius und St. Katharina. Hier wird grad das 1710 entstandene, 6,28×2,38m große Bild hinter dem Altar restauriert. Das Werk ist 2018 unter seinem eigenen Gewicht der Länge nach aufgerissen, und war bei unserem Besuch 2022 schon so gut wie neu.
Sonnenuntergang und Nacht
Die Stadt bietet auch am Abend und in der Nacht tolle Perspektiven. Vielleicht habt Ihr Glück, und seht einen Sonnenuntergang in den Straßen, so wie wir?
Unter anderem bei Twitter und im Web werdet Ihr beim Tourismusverband Belgien-Tourismus Wallonie fündig – ob Sehenswürdigkeiten, Unterkünfte, Rezepte oder Podcast, hier gibt es toll aufbereitete Informationen
Unterwegs in Belgien: Lüttich – facettenreiche Wallonie
Wow, wirklich tolle Bilder und Eindrücke von Lüttich! Bin noch nie in Lüttich gewesen, aber deine Bilder und Eindrücke machen wirklich Lust der Stadt mal einen Besuch abzustatten.
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Da war ich noch nicht! Tolle Gegend und schöne Fotos!
Vielen Dank! Ist eine Stadt mit Gegensätzen, wir fanden sie toll.
Wow, wirklich tolle Bilder und Eindrücke von Lüttich! Bin noch nie in Lüttich gewesen, aber deine Bilder und Eindrücke machen wirklich Lust der Stadt mal einen Besuch abzustatten.
Vielen Dank! Und ist ja auch wirklich nicht weit weg.