Seit ich 2016 darüber gelesen habe, dass in Siegen ein Bergbauwanderweg eröffnet wurde, stand dieser auf meiner Unbedingt-Angucken-Liste. Der Verein für Siegerländer Bergbau e.V. hat nämlich in jahrelanger Arbeit einige der hier zahlreich vorhandenen, alten Bergbaustollen freigelegt und mit einem Wegenetz verbunden. Die Mundlöcher der Stollen sind teils einige Meter begehbar restauriert worden, und mit Taschenlampe kann man den hinteren Ausbau ein Stück weiter beleuchten (falls die eingebauten Leuchten nicht scheinen, die gibt’s auf Knopfdruck nämlich auch). Ergänzt um viele Hinweistafeln lässt sich die Geschichte des Erzbergbaus und des Hüttenwesens in Siegen in Erinnerung bringen, aber auch das früher oft beschwerliche Leben der Menschen hier erahnen. Jetzt im schon fortgeschrittenen Herbst bot sich nun bei trockenem Wetter die Gelegenheit für einen Besuch.
Wer vorher noch etwas Zeit hat, kann ein paar Minuten mit dem Auto entfernt die Simultankirche in Rödgen besuchen. Katholiken und Evangelen haben hier ein gemeinsames Gotteshaus, und vom Friedhof oberhalb kann man den Blick über das Siegerland schweifen lassen. Von hier aus geht auch ein Wanderweg ab, der nachher in die Eisernhardt mündet.
Hier soll es aber primär um den Bergbauwanderweg, bzw. eigentlich dessen zwei Ausprägungen gehen. Der kürzere Rundweg Nr. 1, ca.3,5 km, führt an einigen der oben erwähnten Mundlöchern und Info-Stationen vorbei. Der längere Weg Nr. 2 bezieht alle 26 Info-Punkte mit ein, teilt sich aber auch ein wenig Strecke mit dem ersten.
Mit dem Auto kann man am Parkplatz “Faule Birke” (vor einem Pflanzen-Großmarkt) parken, dort befindet sich auch gleich die Übersichtskarte über die Strecke. Ein Schild erinnert an die Inbetriebnahme der A45 gleich um die Ecke.
Auf dem Weg dahinter geht’s dann los. Wir wählten, wie gesagt, die kleinere Runde, bei Gelegenheit bin ich bestimmt nochmal hier. Die beiden Streckenführung sind sehr gut ausgeschildert.
Und das eigentliche Highlight: ein erster Stolleneingang. Nicht enttäuscht sein (so wie wir zuerst) – hier ist nur eine angelehnte Tür, die man sanft zur Seite schubsen kann. Ich könnte mir vorstellen, dass so Wild oder Verwehungen abgehalten werden. Man kann übrigens auch vom Weg 2 hierhin gelangen, dafür gibt es eine ausgeschilderte Abkürzungg (direkt durch den Wald).
Weitere Stollen sind auf dem längeren Weg 2 zu entdecken. Entlang des Weges Nummer 1 gilt es aber viele weitere Entdeckungen zu machen. So gibt es Einblicke in die damaligen Öfen und deren Brennguterzeugung – die Holzkohle. Viele Stollen werden schematisch noch einmal aufgegriffen, dazwischen mogelt sich auch mal das eine oder andere Bild der Waldgenossenschaft Eisern.
Ich glaube, ich bin schon sehr gespannt, wann ich auch den längeren Rundweg einmal laufen kann. Es lohnt sich auf jeden Fall, dort mal einen Ausflug hin zu machen! Und wenn das letzte Blatt gefallen ist, sieht wahrscheinlich alles nochmal ganz anders aus – jede Jahreszeite hat vermutlich ihren ganz eigenen Reiz. Bis bald auf der Eisernhardt in Siegen!