Premiere für eine bzw. gleich drei neue immersive Shows im Phoenix des Lumières – in der ehemaligen Gasgebläsehalle auf Phoenix West Dortmund geht’s aktuell in das Reich der Pharaonen, rund um die Werke der französischen Orientalisten Ingres – Delacroix – Gérôme und einen Ausflug in die Fraktale einer “Foreign Nature”.

Offenlegung: ich wurde zur Premiere am 23.01.2025 eingeladen. Meinungen und Eindrücke bleiben wie immer meine eigenen – aber der vorliegende Blogpost wird natürlich als Werbung gekennzeichnet.

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Im Reich der Pharaonen

Weit über dem eigenen, staunenden Ich erheben sich Abu Simbel und der Tempel der Hatschepsut, sobald man in die Halle tritt. Überlebensgroße Statuen zieren die Zylinder im Inneren der Halle – einfach Klasse, wie die Ecken und Kanten der Gasgebläsehalle hier als Projektionsflächen eingebaut werden und den immersiven Ausstellungen immer neue Tiefen geben.

Der geneigte Besucher wird aktuell in Dortmund auf eine Reise in das alte Ägypten mitgenommen, erlebt dort Ausflüge an und in Bauwerke, Kunstwerke und Grabgestaltung, aber auch die Götterwelt der Pharaonen während und nach dem Leben am Nil vor über 2.000 Jahren. Insgesamt sind 11 Szenen lt. Programmflyer zu sehen. Das alles ist überdimensional groß, und wird in zahlreichen bewegten Sequenzen auf Wände und Flächen mal auf Teile, mal auf die ganze Halle projiziert – und von passender Musik begleitet (“Die Mumie” lässt grüßen, oder auch Led Zeppelin mit “Stairway to Heaven” – thematisch gut ausgewählt und passend). Begleittexte und -erläuterungen finden sich neben dem erwähnten Programmflyer auch deutlich umfangreicher in einem kleinen Kabüffchen in der Mitte der Halle – interessant, dass hier auch zu gerade gezeigten Szenen dynamisch Bezug genommen wird.

Insgesamt bin ich jedoch nicht hunderprozentig von der Pharaonen-Show überzeugt. So interessant ich die Idee finde, Vorlagen aus Assassin’s Creed einzubauen – die Computerspielanimationen sind aus meiner Sicht eher albern und übertrieben – Sphinx, Pyramiden oder Zooms in Tempel haben es mir nicht angetan. Leider sind auch die einzelnen Sequenzen aus meiner Sicht viel zu schnell wieder vorbei – so kann man sich nicht richtig drauf einstellen, um einen gerade aufgebauten Eindruck zu erleben. Weniger ist hier mehr! Letztlich war ich selbst vor langer Zeit mal in Ägypten – und es gibt z.B. so tolle Geschichten hinter Abu Simbel, dem Tempel der Hatschepsut usw. die man hätte anders aufbereiten können.

Wer sich aber primär auf schöne Bilder und bildgewaltige Eindrücke freut, der ist hier durchaus richtig. Einmal die gesamte Halle in tiefes Blau getaucht mit den damals üblichen hunderten von Sternen aus den Grabkammern – das hat schon was!

Die französischen Orientalisten: Ingres – Delacroix – Gérôme

Persönlich teilweise noch beeindruckter war ich jedoch von der Aufbereitung der orientalisch geprägten Werke der westliche Maler Ingres, Delacroix und Gérôme, die im 19. Jh, also gut 2.000 Jahre nach den Pharaonen entstanden. Den Soundtrack hier fand ich noch intensiver, und die Bilder fand ich besser eingebettet und in Szene gesetzt. Hier lohnt es sich, durch die Halle zu wandern und immer neue Blicke zu entdecken!

Foreign Nature

Die dritte Ausstellung bringt Einblicke in eine Art Mikrokosmos mit sich – es sind lt. Website aber alles computergenerierte Fraktale. Ist interessant anzuschauen, aber ich fand es wenig spannend. Dennoch, auch hier ein kleines Highlight: es gibt in der Halle noch einen Spiegelraum. Drin steht ein Obelisk und es gibt viele kleine Poufs (runde Sitzkissen) – dort wirken vor allem die sich mehrfach spiegelnden Fraktale dieser Show sehr besonders!

Wertung und Extra-Tipp

Alle drei virtuellen Ausstellungen wechseln sich hintereinander mit kurzen Pausen ab. Es lohnt sich also, etwas mehr Zeit mitzubringen, und so kann man jede Ausstellung auch mehrfach während eines Besuches bei Phoenix des Lumieres erleben.

Mein Extra-Tipp: am Eingang finden sich neben zwei Anubis-Statuen und einem Sarkophag (ein Ort für Selfies?) drei Plakate mit QR-Codes auf die Playlists der Ausstellungen. Oder Ihr geht für die Playlists direkt auf die Ausstellungsseiten der Website ;-). Mein Hörtipp!

Als Gesamtwertung gibt es von mir 2 von 3 Schachtzeichen:

Weitere Details wie Preise, Anfahrt etc. findet Ihr auf der offiziellen Website.

 

Dortmund, Phoenix des Lumières: Im Reich der Pharaonen – Eine immersive Reise
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